Wenn es ein “Guinnes Buch der Schwerlast-Rekorde” gäbe …
Bei uns in Heikendorf und in ganz Norddeutschland glühen die Kupplungen und schwitzen die Fahrer: Die Winterlager-Zeit im Oktober/November ist absolute Hoch-Zeit für die Kurzstreckentransporte. Fast alle LKW und Trailer sind im Einsatz, damit die Yachten der Kunden aus den Häfen in die trockenen Hallen oder zumindest aufs Trockene kommen. Für uns Anlass, im SLEEPY-Blog einmal etwas auszuschweifen: Die Idee war, eine Art „Guinnes Buch der Rekorde“-Artikel für unsere Schwertransporte zu machen. Was waren die schwersten, längsten, dicksten, teuersten oder einfach verrücktesten Aufträge, die wir je gefahren sind?
Also fragten wir unsere Fahrer, die uns auch fleißig mit viel Material, spannenden Anekdoten und oftmals in der hektischen Alltags-Routine längst schon vergessenen Highlights versorgt haben. Einen Tenor aber, war irgendwie bei allen Einsendungen gleich: Ganz gleich, was unsere blauen SLEEPY-Fahrzeuge hinten dran hatten, ob Boot, Haus oder Spezial-Teil, immer wieder kamen die oftmals abenteuerlichen Auf- und Abladeorte auf den Tisch.
Viel eher: „Guinnes Buch der engsten Be- und Entlade-Orte“!
Denn obwohl wir schon bei der Auftragsannahme und Streckenplanung ganz genau nachfragen, hinsehen und sogar Scouts senden, stellt sich die Realität bei den Abholungen vor Ort oftmals ganz anders heraus. Abenteuerliche Zufahrten durch dichten Wald und Gestrüpp, Reifen, die halb im Schlamm versinken oder Rangierplätze, bei denen selbst ein Panzer kaum um die Ecke kommen würde …
Ein Glück, dass unsere Fahrer Ihre LKW in- und auswendig kennen! Das wird dann mit ganz viel Erfahrung beim Rangieren kombiniert, dem Auswendigkennen der Kurvenradien der LKW-Gespanne, die sie virtuos im Schlaf beherrschen. Und oft: Viel kreative Improvisation vor Ort. Da müssen dann provisorisch Unterlagen in den Schlamm geworden werden, damit die Reifen wenigstens etwas Grip haben oder eben das klassische „Wenden in 250 Zügen“ geübt werden. Oftmals ist das, wie im ersten Foto zu sehen, buchstäblich Millimeterarbeit. Denn eines ist klar: Beschädigungen am Transportgut sind unter allen Umständen zu vermeiden und ihre Vermeidung für einen anständigen Schwerlast-Fahrer Ehrensache!
Transportpartner und Geheimnisträger im Auftrag europäischer Werften
Beim Schreiben dieses Artikel wird uns schnell klar, dass die richtig spannenden Transportaufträge für unseren „Guinnes-Artikel“ gar nicht veröffentlicht werden dürfen. Denn wir sind im wahrsten Sinne des Wortes oft einfach auch eine Art „Geheimnisträger“. Viele unserer Kunden sind die großen und kleinen Werften der europäischen Boots-Industrie, so wie Dufour Yachts in La Rochelle.
In oftmals schon jahrzehntelanger Zusammenarbeit hat sich hier ein enges Vertrauensverhältnis entwickelt, auf das wir sehr stolz sind. Und so fahren wir oftmals noch geheime Prototypen (manchmal sogar wie „Erlkönige“ getarnt), Test-Yachten oder auch nagelneue Boote, die erst noch ihre große Weltpremiere auf einer der Messen haben. Über die dürfen wir natürlich nicht sprechen.
Die Abwechslung der Aufträge ist auch rekordverdächtig: SLEEPY hat sich, unter anderem durch das firmeneigene Hubbock-System sowohl auf alle Arten, Typen und Formen von Segelyachten spezialisiert, wie auch auf Motorboote. Wir können mit unseren Spezial-Aufliegern besonders einfach (also meist ohne viel Sekundärmaschinerie) und besonders schnell auf- und wieder abladen. Zeit ist Geld – für unsere Auftraggeber ebenso, wie für uns. Ein „Rekord“, den man schwer in Worte fassen kann, der bei uns aber täglich Brot ist.
Von eisigen -25 Grad bis +42 Grad in der Wüste …
Was unsere Fahrer uns im Zuge der Recherche für diesen Rekorde-Beitrag auch immer wieder gesandt haben, waren die Locations und Destinationen mancher Aufträge. So führten uns die Kunden schon buchstäblich an den Polarkreis im fernen Norden Norwegens, wie auch an den Rand der Wüste in Marokko. Regelmäßig werden dabei vor allem auch Temperaturrekorde gebrochen, bei denen es sogar die leistungsfähigen Klimaanlagen und Heizungen in den LKW schwer haben.
SLEEPY-LKW sind regelmäßig bei den Yachtbau-Unternehmen Schwedens und Finnlands, darunter Nautor´s Swan, Axopar, Targa oder Quarken: Auch wenn die nicht am Polarkreis sitzen, eisig, glatt und vor allem mit Schneemassen gesegnet ist Pietarsaari/Jakobstad in Finnland allemal! Was die Routen in den Süden angeht, so sind SLEEPY-LKW auf den Strecken zwischen den großen und kleinen französischen Werften, wie Beneteau, Jeanneau, Dufour oder auch RM-Yachts „zu Hause“ – Alltag, wenn man so will. Exotischer wird es dann meist eher bei Transporten, die wir für Yachthändler oder private Bootseigner fahren.
Da kann es dann schonmal via Bulgarien nach Istanbul gehen – und dann auf die asiatische Seite auf einen ganz anderen Kontinent. Oder eben per Fähre vom spanischen Gibraltar aus nach Tanger in Marokko, einem Land, in dem überraschend viel Yachtbau betrieben wird. Wenn eine solche Tour im Hochsommer gefahren wird und Straßenbeläge verdächtig weich werden, dann arbeiten Klimaanlage und Fahrer am Limit. Für unseren „Guinness-Artikel“ gibt einer der Fahrer 42 Grad Celsius im Schatten als seinen Rekord an. Da wird uns schon beim Tippen ganz anders … Dennoch: Die Erfahrungen, die wir mit diesen Transporten sammeln, erweitern unseren Tätigkeitsbereich und machen jeden Folgejob einfacher.
Überlang, überbreit und überhoch: Schwertransport-Alltag
Aber was sind denn nun die Rekordzahlen, die wir bei SLEEPY bisher gefahren sind? Wichtigste Zahl bei einem Schwertransport oder dem Transport einer Yacht ist dabei die maximale Ladehöhe, die Truck-Gespann und Ladung erreichen: Immerhin müssen wir noch sicher unter allerlei Brücken hindurchpassen oder auch Tunnel passieren. Die Vorgaben sind daher recht einfach: „Normale“ Transporte dürfen in Europa nicht höher als 4 Meter werden. Allerdings …
… haben Sie in unserem letzten Blog-Artikel lesen können, dass wir grundsätzlich alle Strecken genau im Voraus planen. Egal, wie hoch ein Transport wird, übrigens. Denn wenn Ihre Ladung bestimmte Maße überschreitet, wie beispielsweise die Breite von 3 Metern, ist sie genehmigungspflichtig. Und zur Genehmigung gehört eigentlich immer eine genau geplante Strecke, die dann selbstverständlich auch die Durchfahrtshöhen unter Brücken oder durch Tunnels berücksichtigt. So können durchaus Transporte mit bis zu 5 Metern Gesamthöhe – und mehr – stattfinden.
Manchmal geht das aber auch „schief“: Wie bei dem letzten Bild mit der Motoryacht. Eigentlich ein einfacher Transport, 24 km direkter Weg „um die Ecke“. Da mussten wir die Strecke zwei Nächte lang abfahren und ausmessen, bis wir einen machbaren Weg gefunden hatten. Streckenlänge nun: Über 70 Kilometer, weil eine Brücke im Weg war. Gleiches gilt natürlich für die Ladungsbreite. Yachten, aber auch Industrie-Teile oder schwere Landmaschinen fahren wir sehr häufig – und das mit bis zu 7 Metern Breite!
Bei der Länge gibt es weniger Probleme, wie uns die Fahrer versichern. Da müsse man nur auf die Kurvenradien achten, das man keine Häuser-Ecken oder Verkehrsinseln „mitnimmt“. Vor allem Rennyachten oder Performance-Motorboote, wie hier zu sehen eine Sunseeker, die wir vom Bodensee abgeholt haben, lassen unsere Trailer oft an ihre technischen Grenzen stoßen. SLEEPY verfügt über Aufliegersysteme, die wie ein Teleskop „ausgezogen“ werden können und sich somit der Länge des Transportgutes anpassen können. Da ist dann natürlich irgendwann Schluss: „Je nach Form des Bootes so bei knapp 25 Metern“, der Tenor der Fahrer. Denn die Yachten müssen dann ja noch gesichert werden.
Erst kürzlich fahren wir einen Spezialmast für Hanse Yachts von Greifswald nach Frankreich zum Flaggschiff: Bei solchen Transporten stoßen auch wir mit Spezial-Racks zum Mastentransport bei maximal 30 Metern an unsere Grenzen. „Ab dann macht es mehr Sinn, das Boot vielleicht einfach selbst zu segeln.“, sagen die Fahrer und senden einen Zwinkersmiley. Allerdings sind solche Maximal-Transporte eher die Ausnahme bei uns. Das Gros der Yachten und anderen Güter, die wir bewegen, fällt weder in den maßen noch im Gewicht aus dem Rahmen. Allerdings wird es oft … speziell …
Reisende Hühner und Luxus-Lofts
Die Liste der verrücktesten Fahrten ist lang und würde ganz sicher ein echtes „Guinnes Buch der Rekorde by SLEEPY“ füllen. Aus dem Rahmen fallen dann meist diejenigen Aufträge, bei denen wir keine Yachten fahren, sondern Häuser. Neben Booten hat sich SLEEPY schon früh auf den Transport von Mobile Homes, Tiny Houses oder eben allen mobilen Gebäudestrukturen spezialisiert, die auf einen Trailer passen. Und so gehören beispielsweise mobile Hühnerställe (dann allerdings ohne das Federvieh) zu unseren regelmäßigen Ladungen. Ist ja auch klar: Das holsteinische Bio-Huhn wird dann mitsamt Luxus-Stall von einer satt-grünen Wiese auf die nächste gefahren.
Zu unseren Haustransport-Kunden zählen dabei ebenso professionelle Unternehmen und Firmen, die Serienhäuser herstellen. Ebenso wie bei unseren Werft-Partnern, nehmen wir die Häuser dann am Herstellungsort auf und fahren sie zu den Locations, an denen sie als Gartenhütten, Bungalows, Ferienhaus oder Mietobjekt aufgestellt werden sollen: Dann auch oft – weil die Aussicht ja wichtig ist bei einem Haus – zu den schwierigsten und verrücktesten Locations, wie steilen Berghängen oder sandigen Ufern. Private Auftraggeber gehören natürlich auch dazu, denn wenn man sich schon ein mobiles Heim gekauft hat, will man ja schließlich auch ab und zu umziehen …
Werden die Häuser zu groß, müssen sie in Teilen gefahren werden. Fertighaus-Hersteller beauftragen uns gern mit Transporten, eben weil wir nicht nur Schwerlast und Ladungssicherung „können“, sondern weil auch diese Teil-Transporte ja zu schwer zu erreichenden Abladeorten gefahren werden müssen. Deshalb haben wir bei SLEEPY auch Fahrer, die wir vorrangig für diese fahrerisch komplizierten „Offroad-Aufträge“ einsetzen: Viel Erfahrung und Fingerspitzengefühl für die wertvolle Fracht inklusive.
Rekorde, die wirklich zählen: Unsere treuen Kunden!
Sie sehen also, dass es gar nicht so einfach ist, Rekorde in absoluten Zahlen anzugeben. Denn es steckt ja schon in unserem Firmennamen: „Yacht- und Spezialtransporte“. Und weil irgendwie fast jeder Transport sehr speziell ist, ist er auch sehr individuell. Egal, ob besonders lang, besonders breit, dick, hoch oder schwer. Egal, ob von Nord nach Süd, ob durch Eis oder flimmernde Hitze: Jeder neue Auftrag erfordert immer wieder eine genaue Planung, großes Können und viel Erfahrung. Wirkliche Rekorde brechen wir dabei allerdings regelmäßig, was unsere Kundenbeziehungen angeht.
Wir sind sehr stolz darauf, dass die meisten unserer Auftraggeber zu „Wiederholungstätern“ werden – und das dann oftmals in jahrzehntelange Kundenbeziehungen mündet. So verbindet uns beispielsweise eine mittlerweile sehr enge und treue Beziehung mit der Bavaria Yachtbau in Giebelstadt oder zu Hanse Yachts in Greifswald. Auch die sonst sehr lokal orientierten französischen Werften wie Beneteau oder Jeanneau zählen zu unseren regelmäßigen Kunden – vor allem, weil die deutschen Yachthändler die Boote ihrer Kunden durch uns transportiert haben wollen.
„Ausgefallen“ und besonders ist auch unsere Verbindung zu weniger offensichtlichen Auftraggebern. So haben wir beispielsweise erst letzte Woche die Ehre gehabt, die Segelboote der Deutschen Bundesmarine, die für die praktische Ausbildung neuer Kadetten genutzt werden, ins Winterlager zu verbringen. Einen solchen Auftrag bekommt bestimmt nicht jeder … Ebensowenig, wie das Vertrauen so vieler Segler und Eigner, die ihre Privat-Boote mit uns fahren.
Wenn der Revierwechsel des Bootes auf eigenem Kiel zu aufwändig, weil zu weit, wird, dann lohnt sich ein Straßentransport. SLEEPY fährt regelmäßig Yachten von Privatkunden: Vom Bodensee endlich ans Meer, von der Ostsee in die Adria oder auch von der Ostsee an den Atlantik, als Vorbereitung für die große Segelreise. Immer mehr Privatkunden sparen sich die (zeit-)aufwändigen Überführungstörns durch Englischen Kanal (noch dazu „gegenan“ von Ost nach West) oder auch die Biscaya, und lassen die Yachten gleich zu den Absprung-Häfen bringen. Gleiches gilt für eine Verlegung in die Urlaubsreviere des Mittelmeers: Adria-Transporte gehören zum Alltag bei uns.
Wann fahren Sie mit SLEEPY?
Auch wenn es keine Rekordfahrt wird: Wir freuen uns über jedes Boot, das wir fahren dürfen. Denn neben dem Rekord der Kundentreue, ist uns ein weiterer Rekord wichtig, den man auch nicht so einfach quantifizieren kann: Zufriedenheit und Pünktlichkeit. Unsere Fahrer sind zumeist überpünktlich am Belade-Ort (auch weil sie wissen, dass etwas Extrazeit zur Sicherheit manchmal beim kreativen Improvisieren hilft). Und wenn nicht Sturmfluten oder Orkane die Ankunft verzögern, sind sie dann meist auch vor der Zeit am Ziel. Lieber haben, als brauchen!
Also: Wann dürfen wir einen Rekord für Sie aufstellen? Fragen Sie gern unverbindlich einen Preis für den Transport Ihrer Yacht, Ihres Mobilhomes oder anderer Güter bei uns an. Alles, was wir brauchen, sind Location und Ziel, die Abmessungen und das Gewicht. Egal, ob groß oder klein, wir kümmern uns darum, dass Ihr Gut wohlbehalten und pünktlich ankommt – uns wenn dabei eine schöne Anekdote für unseren Blog oder die SLEEPY Weihnachtsfeier herausspringt, umso besser!