Wie aus Winterlager-Transporteuren europaweit tätige Schwerlast-Profis werden
Zunächst einmal: Herzlich willkommen auf unserem neuen Blog. Wir werden hier ab jetzt jeden Monat einen spannenden neuen Artikel aus der Welt der Schwerlasttransporte posten. Gibt es Themen, die Sie besonders interessieren? Sie können uns gern Anregungen und Hinweise senden und uns mitteilen (LINK), welche Aspekte unseres spannenden Geschäftsfeldes oder des Berufes des Schwerlast-Kraftfahrers Sie besonders interessieren. Für unseren ersten Artikel haben wir uns überlegt, die wahrscheinlich am häufigsten gestellte Frage zu beantworten, die noch heute immer wieder von Neukunden bei SLEEPY kommt:
„Woher kommt eigentlich der Name SLEEPY?“
Wie bei so vielen Geschichten rund um die Gründung und Entstehung von Unternehmen, war der Weg unserer Firma auch nicht immer gerade: 1986 gründeten Wilfried Brink , Holger Stürck und Hark Quedens das Unternehmen. Damals als reiner Winterlager-Betrieb für Segelboote. Segeln wurde Dank der in Großserie gefertigten GfK-Boote immer beliebter und so konnten sich immer mehr Wassersport-Begeisterte auch ein Boot leisten. Und die mussten in der nasskalten Winterzeit natürlich aus dem Wasser – und dann ja auch irgendwo hin, denn die Lager-Kapazitäten der Häfen war auch damals schon sehr begrenzt. Beheizte Winterlager-Hallen, das konnte damals fast noch niemand anderes bieten.

Und so war auch schon eine ziemlich originelle Geschäftsidee geboren: Wir bieten den Segelbooten und Yachten der Umgebung einen Winterlagerplatz an! Einen Platz, an dem sie den Winter über „schlafen“ können. Sie ahnen es jetzt bereits – da Englisch damals ganz groß im Kommen war, lag hier einfach der Name „SLEEPY“ nahe. Und das ist auch schon die ganze Story: SLEEPY startet als Winterlager-Firma und daher kommt eben auch der beruhigende, irgendwie nette Name. Damit hätten wir diese Frage also geklärt. Allerdings traten dann auch gleich die ersten praktischen Fragen auf – wie kommen die ganzen Boote vom Kranplatz in unsere Hallen? Damals wurde noch viel mit Traktoren umhergefahren, die man sich kurzerhand beim lokalen Bauern ausgeliehen hat. Wir wollten das einfach viel professioneller machen, einen Komplett-Service anbieten: Vom Kran in die Halle und im Frühling dann wieder von der Halle wieder zum Kran.

Das bedeutete für uns, dass wir die ersten LKW mitsamt Aufliegern anschaffen mussten. Und das waren damals schon Spezial-Anfertigungen. Die Boote mussten ja irgendwie sicher transportiert und abgestellt werden können – und das so sicher, dass sie weder auf dem oftmals ruppigen Transport noch während der Lagerung (manche auch draußen, den Winterstürmen ausgesetzt) umkippen konnten. Normale Hafentrailer waren eine Möglichkeit, doch schnell erkannten wir, dass man mit einem optimierten Lagersystem viel platzsparender und effektiver arbeiten können würde: Wenig später war unser SLEEPY-Hubbock-System geboren. Auf diese „Erfindung“ sind wir sehr stolz und nutzen noch heute – in modernisierter, abgewandelter Form – dieses System.
Mehr Yachten in kürzerer Zeit: SLEEPY ist alles andere, als „schläfrig“
Das Hubbock-System revolutioniert die Art und Weise, wie Yachten an Land bewegt werden. An der Grundidee hat sich bis heute nichts verändert: Die Yacht wird auf einem massiven Stahlgestell geparkt. Dabei steht sie zum Hauptteil (etwa 80%) auf ihrem eigenen Kiel. Vier Seitenstempel sind in ihrer Höhe verstellbar und schmiegen sich so der Rumpf-Rundung an. Jeder Rumpf-Rundung: Mit diesem System können wir kleine wie auch sehr große Boote, flache wie auch deutlich V-förmige Rumpfdesigns bedienen. Mit nur einem einzigen Bock. Das spart natürlich Investitionskosten, denn wir müssen bei den Fahrzeugbauern, mit denen wir zusammenarbeiten, nur diese eine Bock-Größe in Auftrag geben.

Der Bock selbst ist oft schmaler als das Boot, welches auf ihm steht. Dadurch waren in unseren Hallen auf einmal viel mehr Stückzahlen an einzulagernden Booten möglich. Nur begrenzt durch die maximale Breite und Höhe der Schiffe, nicht mehr durch die sperrigen und nicht sehr manövrierfähigen klassischen Hafentrailer. Diese Spezialböcke müssen trotzdem gut zu manövrieren sein: Das erreichen wir, indem wir fahrbare Untergestelle bauen lassen, die einfach unter den Bock gefahren werden und diesen dann hydraulisch ein wenig anheben. Die „Ameisen“ besorgen das Ein- und Umparken in den Lagerhallen, spezielle LKW-Anhänger mit demselben System managen die Abholung der Boote in den Häfen.

Insgesamt ist dieses System auch schneller, denn von Anfang an werden SLEEPY-Fahrer auch als „Lademeister“ ausgebildet. Noch heute legen wir großen Fokus auf diese Zusatzfähigkeiten aller unserer Fahrer: Das korrekte Platzieren, Anpassen und Sichern der Yachten auf unseren Böcken gehört zum Einmaleins eines SLEEPY-Fahrers. Und auch schon in den Anfängen haben wir die Anpassung des Bocks auf das jeweilig zu fahrende Boot lieber in unserer eigenen Verantwortung gelassen. SLEEPY Abholungen und Anlieferungen gehen daher auch heute noch sehr schnell vonstatten. Da unsere Fahrer selbst „mit anpacken“ ist sozusagen immer gleichzeitig auch ein Lademeister am Start.
Partner für die Boots-Industrie und Werften in ganz Europa
Durch den direkten Kontakt mit Seglern kommen wir so auch schnell in Berührung mit den Bootshändlern vor Ort in den Marinas. Schon damals beginnt sich die heute so selbstverständliche Praxis zu etablieren, neu gebaute Yachten nicht mehr am Produktionsort abzuholen, sondern über die Straße in die Kommissionierungs-Häfen oder zum Firmensitz des jeweiligen Bootshändlers zu bringen, wo sie dann übergabefertig gemacht werden. Erste Anfragen treffen ein: „Könnt Ihr nicht auch Langstrecke?“ Können wir!

Selbstverständlich sind Überlandtransporte eine ganz andere Nummer, als nur wenige Landstraßen-Kilometer von den Häfen rund um die Kieler Förde in unser Winterlager. Technisch gesehen sind unsere LKW und deren Fahrer dazu imstande, doch tut sich für uns nun ein ganz neues Metier auf. Das ganze Thema Zulassungen, Streckenplanung, Sicherheits-Auflagen und Genehmigungen gilt es wegen der Übermaße bei den Yachten zu erforschen und bewältigen. Aus SLEEPY wird nun endgültig ein Spediteur. Man kann nicht einfach so eine überbreite Ladung – egal, ob schöne Segelyacht oder Industrie-Turbine – auf einen Truck laden, die gelbe Rundumleuchte anschalten und losfahren. Schon gar nicht, wenn die Fahrt grenzüberschreitend ist: Sie ahnen es, Genehmigungen für Übermaße auf der Straße sowie Zoll- und Steuer-Formalitäten!

All das müssen wir in kürzester Zeit lernen. Dabei hat jedes Land noch heute seine ganz eigenen Vorschriften und Nuancen. Selbst heute, wo man meint, dass in einer „grenzenlosen“ EU alle Gesetze und Normen ähnlich sind, nimmt die sorgfältige Streckenplanung und das Einholen aller Genehmigungen den größten Teil der administrativen Arbeit bei SLEEPY ein. Denn eines wollen wir tunlichst vermeiden: Eine Schlagzeile in der „YACHT“, dass der Transport Ihrer Yacht wegen fehlender Genehmigungen polizeilich stillgelegt worden ist! Googeln Sie dieses Thema ruhig einmal selbst, Sie werden staunen, wie „abenteuerlich“ auch heute noch so manche Unternehmen unterwegs sind …

So wird SLEEPY zunächst ein verlässlicher, pünktlicher und vor allem korrekter Partner der Yacht-Händler. Sie vertrauen uns ihre neu produzierten Yachten auf den oftmals tausende Kilometer langen Transporten an, denn sie wissen, dass bei uns kein Boot vom Bock fällt oder ein übermüdeter Fahrer von der Polizei stillgelegt wird. Schon früh setzen wir auf schicke, gepflegte LKW und etablieren so das heute noch auffällige SLEEPY-Blau mit unserem großen Logo. Das bleibt auch bei den Werften nicht unbemerkt: Für die Bavaria Yachtbau werden wir ab dem Jahr 2000 zum bevorzugten Yacht-Transporteur und wickeln bis heute tausende innerdeutsche und wie auch europäische Bootstransporte inklusive der Transporte zu den internationalen Bootsmessen ab. Immer mehr Marken folgen.

Was uns am meisten freut ist die Treue unserer Kunden: Über die Jahre, oder besser, über die Jahrzehnte hinweg haben sich feste, auf Vertrauen und Respekt basierende Verbindungen mit allen möglichen Werften ergeben. Seien Sie sich sicher: Der Luxus-Hersteller Baltic Yachts vergibt Transportaufträge nur an Speditionen, die garantiert keine Kratzer oder Dellen in die Custom One-Offs fahren! SLEEPY wird ebenso von Herstellern sehr exklusiver und hochpreisiger Boote, wie Nautor´s Swan, Solaris oder Grand Soleil ebenso gern engagiert, wie von den großen Playern auf dem Serienboot-Markt. Hanse Yachts, Beneteau, Jeanneau oder Dufour zählen seit jeher zu unseren Kunden. Wenn man heute Wilfried Brink – der seinen wohlverdienten Ruhestand genießt – fragt, wie viele Boote denn insgesamt schon gefahren worden sind, kann auch er nur schätze: Eine Flotte von mehreren tausend Yachten ist es aber allemal!
In der Welt zu Hause, in Deutschland daheim
Was uns immer wichtig war, ist der unmittelbare Kontakt zu Ihnen, dem „normalen“ Segler. Wir haben nie unsere Wurzeln als kleine Unternehmer vergessen: Noch heute besteht ein nicht unerheblicher Teil unserer Transporte aus Privataufträgen. Etwa, wenn ein Segler das Revier wechseln und vom Bodensee in die Ostsee möchte, oder wenn ein Mittelmeer-Skipper den Weg „außen herum“ durch die Biscaya scheut: Der ganz normale Segler kann nach wie vor bei uns sein Schmuckstück fahren lassen. Und das mit dem gleichen Service zum gleichen Preis, wie unsere Großkunden.

Apropos Preis: Natürlich bleibt auch SLEEPY nicht vom harten Konkurrenzkampf auf der Straße verschont. Spätestens seit der europäischen Einigung, die übrigens sehr viel Gutes für unsere tägliche Arbeit in punkto Grenzübertritt, Steuern etc. bringt, drängen immer mehr Billig-Transporteure auf den Markt. Es sind vor allem osteuropäische Anbieter (große Unternehmen wie Einzelfahrer), die mit Dumpingpreisen und hoher Aggressivität in den Markt strömen. Allerdings trifft uns die Situation gefühlt eher nicht allzu hart: Wir waren bei SLEEPY niemals „die Billigsten.“ Wir wollten immer die schnellsten, die sichersten, die verlässlichsten und die korrekten Transporteure sein – nie aber nur durch Masse glänzen.

Unsere Fahrer sind auf dem höchsten Niveau ausgebildet. Unsere LKW entsprechen nicht nur den Sicherheits- und Betriebsanforderungen, sie sind allesamt neuwertig und top gepflegt. Wir zahlen gute Löhne und motivieren unsere Leute – Termindruck gibt es bei uns natürlich auch, ganz klar, aber ein SLEEPY-Fahrer ist immer ausschließlich legal unterwegs: Lenkzeit-Überschreitungen, unzumutbare Lebensbedingungen auf dem LKW unterwegs oder die leider so oft in der Transport Branche anzutreffende Ausbeutung prekär Beschäftigter sind bei uns Fremdworte. Die Transporte sind immer vernünftig versichert. Wir würden niemals unsere Fahrer ohne Genehmigungen auf die Reise schicken.

„Billig gekauft ist doppelt gekauft“, heißt es so schön: Und selbst wenn wir ab und zu Aufträge aufgrund von Dumpingangeboten verlieren, gewinnen wir doch dann meist die Folge-Aufträge. Denn eine peinliche Schlagzeile in der Presse oder die empfindlichen Strafen tun sich selbst die größten Sparfüchse nur einmal an.
Vom Hühnerstall bis zum Gefahrgut-Behälter – SLEEPY kann (fast) jede Schwerlast
Aus Gelegenheiten und ersten experimentellen „Nebenjobs“ werden in den 2000er Jahren dann regelmäßige Aufträge, die mittlerweile einen nicht unerheblichen Teil unseres Produktportfolios ausmachen. Denn letztlich können wir alles transportieren, was überlang, überbreit und überschwer ist – solange es nicht zu speziell wird.

SLEEPY-Trucks fahren mittlerweile regelmäßig Mobile Homes, Bungalows und Tiny Houses durch Europa. Wir haben auch schon ganze Hühnerställe für die lokalen Bauern umgesetzt und bewältigen ausgefallene Aufträge: Spezial-Unternehmen aus ganz Deutschland lassen ihre sensible und wertvolle Fracht durch uns fahren. Das beginnt bei Flugzeugteilen, geht über Spezialbehälter für Gefahrgut (natürlich leer) und reicht bis hin zu Turbinen. Alles, was nicht noch speziellere Spezialisten erfordert, kann SLEEPY bewegen.

Dabei kommt uns natürlich zugute, dass wir mittlerweile ganz genau wissen, mit welchen Landratsämtern wir sprechen müssen, welche Polizei-Direktion wir zu kontaktieren haben und welche Strecken für welche Transporte am besten passen: Millionen erfolgreiche Kilometer, tausende Genehmigungen summieren sich zu einer geballten Erfahrung, die tatsächlich einzigartig sein dürfte. Oft bekommen wir schnell und unkompliziert Durchfahrts-Erlaubnisse, angesichts derer Andere vielleicht nur mit den Schultern zucken können. Übrigens: Eine ganze Flotte BF3-Begleitfahrzeuge, alle ebenfalls mit sehr erfahrenen Strecken-Stewards, gehört auch zu unserem Spezialfuhrpark.

Und so erfüllt es uns nach wie vor mit großem Stolz, wenn wir Ihnen auf unseren Social Media Kanälen wie facebook oder instagram regelmäßig die Schnappschüsse unserer Fahrer zeigen dürfen: Buchstäblich vom Nordkapp bis zur Stiefelspitze Italiens, von der Marokko-Fähre bis zu den Stränden Antalyas. Wir fahren die schicksten Carbon-Yachten wie auch Ihre Dehler 29 in die Lübecker Bucht! Es hat nie aufgehört, uns Spaß zu machen.
Fachkräftemangel? Rezession am Bootsmarkt? Alles doof?
Nein, natürlich nicht! Dass wir stetig ausbilden und den Nachwuchs fördern, ergibt sich von selbst. Auch wenn uns hier die allgemein eher bescheidene wirtschaftliche Lage trifft, vor allem emotional trifft. LKW-Fahrer? Das gilt in unserer Gesellschaft doch mittlerweile irgendwie als „niederer Beruf“, oder? Man hat eher Mitleid mit den Fahrern, als das man sie bewundert. Dabei ist dieser Beruf sehr abwechslungsreich, erfordert extrem viel Können und Kompetenz und sorgt ständig für Erfolgserlebnisse. Und glücklicherweise bleiben noch immer genug Kinder (und auch Erwachsene!) mit glänzenden Augen begeistert neben unseren LKW stehen, wenn diese auf den Raststätten pausieren.

Wir bilden aus. Wir bilden weiter. Wir schauen, dass unsere Fahrer weiterkommen und sich einbringen können. Das wissen auch unsere Auftraggeber, die die Qualität unserer Arbeit mehr schätzen, als die potenzielle Ersparnis von einigen hundert Euro. Denn für uns ist Ihr Transportgut – sei es die Yacht, ein Fertighaus oder gern auch Ihr Hühnerstall – immer wieder aufs Neue aufregend und herausfordernd. Testen Sie uns, hinterfragen Sie uns: Lernen Sie uns kennen! In unserer Firmenzentrale im schleswig-holsteinischen Heikendorf sind Sie ebenso herzlich willkommen, wie auf den Bootsmessen. Sprechen Sie unsere Fahrer an, wenn Sie sie unterwegs sehen, die werden sich darüber sicher freuen!

Zu guter Letzt haben wir Sie also vielleicht davon überzeugen können, dass SLEEPY alles andere als „schläfrig“ ist – das beweisen wir Ihnen gern jederzeit direkt, wenn Sie uns Ihren Transportauftrag anvertrauen.